www.blumenwiesen.org Monika Kreusel - DBT: Psychoedukation zur Borderline-Persönlichkeitsstörung



Dialektisch Behaviorale Therapie: Psychoedukation zur Borderline-Persönlichkeitsstörung

Nach der genauen Diagnostik vor Beginn der Therapie beginnt die Aufklärung über das Störungsbild und die typischen Problembereiche der Betroffenen. Dies nennt man Psychoedukation.

Die Patientenschulung ist ein wesentlicher Bestandteil der DBT. Die Patientinnen werden so zu Expertinnen ihrer Störung ausgebildet.

Martin Bohus nennt folgende Leitfragen, die während der stationären Therapie in der Basisgruppe geklärt werden:



  • Was versteht man unter einer Borderline-Störung? (Symptomatik)
  • Welche ätiologischen Modelle gibt es? (Biosoziale Theorie)
  • Was versteht man unter kognitiven/emotionalen Schemata?
  • Was versteht man unter Dissoziation?
  • Was versteht man unter Halluzinationen und Pseudohalluzinationen?
  • Was versteht man unter Flashbacks?
  • Wie funktioniert Affektregulation?
  • Welche pharmakologischen Möglichkeiten gibt es derzeit?
  • Wie entwickeln sich Veränderungsprozesse? (Lerntheorie)
  • Wie erkenne ich, ob eine Psychotherapie wirkt?
  • Welche Möglichkeiten und Grenzen bietet die Traumatherapie?
  • Wie vermittle ich meinem Partner/meiner Partnerin meine Problematik?
  • Wie helfe ich meinem Therapeuten, gute Therapie zu machen?

Martin Bohus, Borderlinestörung, 2002, Hogrefe, S. 114


Die einzelnen Patientinnen können während der Basisgruppe von ihren eigenen Erfahrungen erzählen, jedoch wird die Gruppe durch den Therapeuten geführt. Martin Bohus beschreibt dies folgendermaßen:

    Aus didaktischen Gründen sollte die jeweilige Thematik am persönlichen Erfahrungsschatz der Teilnehmer anknüpfen, generelle Aspekte und individuelle Besonderheiten sollten dabei herausgearbeitet werden. Auch hier gelten die generellen Regeln für Borderline-Gruppen: der Therapeut führt. Das heißt, er arbeitet aktiv, befragt die Teilnehmer nach ihrer Meinung, ermuntert und aktiviert die Schweigsamen und bremst die aktiven Teilnehmer. Und - bislang liegen keine wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse vor, dass Spaß und Humor einer erfolgreichen Therapie abträglich sein könnten (Martin Bohus, 2002, S. 114).

Zu Beginn und zum Schluss der Stunde helfen kurze Achtsamkeitsübungen, die Aufmerksamkeit auf die Gruppe zu lenken und abschließend aktivierte emotionale Prozesse zu modulieren.

Literatur:
Bohus, Martin; Borderline-Störung, 2002, Hogrefe
Sendera, Alice u. Martina; skills-training bei borderline- und posttraumatischer belastungsstörung, 2005, Springer Wien New York

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Dialektisch Behaviorale Therapie Borderline

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Zuletzt aktualisiert am 25.01.2020


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